1. Abstract
Ziel des Projekts ist es, einer kleinen Gruppe von Menschen, die in verschiedenen Initiativen und Gruppen im Themenkreis Armut vernetzt sind, eine aktive Teilnahme am 6. Europäischen Sozialforum vom 01.07. - 04.07.2010 in Istanbul zu ermöglichen. In Istanbul ist die Mitorganisation von Workshops und Seminaren geplant, sowie die aktive Teilnahme an Diskussionsforen und Verständigungsrunden. Darüber hinaus werden in Istanbul soziale Projekte besucht und es erfolgen die Teilnahme an einer Stadtführung zur Thematik Armut und Vertreibung. Die auf dem Sozialforum gewonnen Erkenntnisse, die Diskussionsergebnisse und die weiteren Verabredungen werden nach der Rückkehr in Deutschland durch Berichterstattung in den einzelnen Gremien sowie durch schriftlicher Reiseberichte der Gruppenteilnehmer_innen kommuniziert, die Netzwerkarbeit wird fortgeführt. Die Förderung wird beantragt, weil der Teilnehmerkreis aufgrund seiner finanziellen Verhältnisse durchgängig nicht in der Lage wäre, diese Reise (im Kern Flug- und Unterbringungskosten) zu finanzieren.
2. Ziele
Eine gemischte Gruppe von AktivistInnen zu den Themenbereichen Hartz IV, Armut und Wohnungslosigkeit möchte am Europäischen Sozialforum 2010 in Istanbul, Türkei teilnehmen, um eine europaweite Vernetzung sozialer und sozialpolitischer Initiativen und Projekte von unten voranzubringen. Zentraler Inhalt wird dabei die Themen Recht auf Stadt, Recht auf Wohnen, soziale Sicherung / Grundsicherung, Initiativen gegen Armut und Arbeitslosigkeit sein. Das bedeutet zunächst, verschiedenste Gruppen, Teilnehmer, Initiativen und Organisationen aus ganz Europa, die in diesem Themenspektrum tätig sind, kennen zu lernen und in einen Austausch zu treten. Zum Teil wird es auch sicher möglich sein, bereits bestehende Kontakte zu erneuern und fortzuführen.
Das bedeutet, dass diese Gruppe nach Istanbul zum Europäischen Sozialforum fahren möchte, um
- auf die Situation armer, arbeitsloser, sozial benachteiligter und wohnungsloser Menschen europaweit aufmerksam zu machen,
- einen internationalen Workshop mit thematisch ähnlich orientierten Gruppen aus ganz europa anzubieten bzw. als Co-Veranstalter mit vorzubereiten,
- sich mit thematisch ähnlichen oder vergleichbaren Gruppen, Netzwerken, Initiativen und Organisationen auszutauschen, voneinander zu lernen,
- damit eine Grundlage für eine internationale europaweite Netzwerkbildung armer, arbeitsloser, sozial benachteiligter und wohnungsloser Menschen zu haben und
- langfristig Strategien zur Verbesserung der Lebensumstände armer, arbeitsloser, sozial benachteiligter und wohnungsloser Menschen und zur Überwindung und Beseitigung von Armut, Arbeitslosigkeit, Wohnungsnot, Benachteiligung und Ausgrenzung zu entwickeln.
Wir können erwarten, in Istanbul anläßlich des Europäischen Sozialforums auf sehr viele Menschen, Gruppen, Initiativen, Netzwerke und Organisationen zu treffen. Es ist insbesondere auf der Ebene von themenbezogenen kleinen Foren und Workshops möglich, diese gezielt ansprechen und weitere Gespräche, zum Beispiel in den Pausen zwischen den einzelnen Veranstaltungen oder am Abend, zu vereinbaren.
Weitere Ziele dieser Fahrt sind:
- Menschen, die aufgrund ihrer Armut nicht nach Istanbul, Türkei reisen könnten, die Teilnahme dieser Form des zivilgesellschaftlichen Engagements auf europäischer Ebene zu ermöglichen,
- das Gemeinschaftsgefühl der Gruppenteilnehmer_innen stärken und Verantwortlichkeiten herstellen,
- die Motivation der Teilnehmer herzustellen durch konkrete Aufgaben und Zuständigkeiten bei der Vorbereitung der Reise und einzelner Programmpunkte auf dem ESF,
- eine Dokumentation der Ergebnisse dieses Projektes sowie ergänzende Einzelberichte zu erstellen und diese in verschienen Gremien (Berliner Armutskonferenz, Arbeitsgruppentreffen, Herbsttagung der AG Leben mit Obdachlosen usw.) zu kommunizieren sowie in verschieden Medien (Strassenzeitungen, Internet-Blogs, wohnungslos, Grasswurzelrevolution, Sozial Extra usw.) zu publikzieren (Text, Bilder, Interviews, Kommentare, Projektbericht).
- unterschiedlichste Menschen, Gruppen, Initiativen und Organisationen aus anderen Ländern kennen lernen, Sichtweisen austauschen, Kontakte herstellen und gemeinsam Strategien zur Bearbeitung der globalen Probleme von Armut, Arbeitslosigkeit, Wohnungsnot, Benachteiligung und Ausgrenzung zu entwickeln.
3. Teilnehmerkreis
Der Teilnehmerkreis von 5 Personen setzt sich wie folgt zusammen:
- Vertreter_in Berliner Armutskonferenz
- Vertreter_in Initiative gegen Zwangsumzüge
- Vertreter_in Hartz IV – Proteste
- Vertreter_in AG Leben mit Obdachlosen
- Vertreter_in AK Marginalisierte
Dabei wird auf eine geschlechtergerechte Verteilung (wenigstens 2 Frauen in der Teilnehmergruppe) geachtet.
4. Zeitplan & Programm
Mittwoch, 30.06.2010, Berlin - Instanbul
- Anreise
- Fahrt zur Unterkunft
- Orientierung vor Ort
Donnerstag, 01.07.2010, Istanbul, European Social Forum
- Eröffnungsveranstaltung,
- Kennenlernen anderer Gruppen
- sozialer Stadtrundgang
Freitag, 02.07.2010, Istanbul, European Social Forum
- Vorbereitung
- Forum "Right of Housing in Europe"
- Auswertung Forumsergebnisse
- Besuch von Wohnungslosenhilfeprojekten
Samstag, 03.07.2010, Istanbul European Social Forum
- Forumsteilnahme
- Erarbeitung von Forderungen
- Ideen für Aktionen
- Kulturprogramm
Sonntag, 04.07.2010 , Istanbul European Social Forum
- Abschlussveranstaltung
- Verabredungen
- Stadtrundgang / Sehenwürdigkeiten
Montag, 05.07.2010, Istanbul – Berlin Fahrt zum Flughafen
Rückreise
5. Kosten/ Finanzierung
Ausgaben
Flugkosten Berlin – Instanbul (5 Personen a 250,00 €)*** |
1.250,00 € |
Übernachtungskosten (5 Nächte x 5 Personen x 25,00 €) |
625,00 € |
Tagegeld Teilnehmer (5 Tage x 5 Personen x 12,00 €) |
300,00 € |
Stadtinfo & Karte Istanbul |
20,00 € |
Material (Telefon- u. Internetkosten, Kopien, Batterien etc) |
100,00 € |
Organisationspauschale |
300,00 € |
Summe Ausgaben |
2.595,00 € |
Einnahmen
Eigenanteil Teilnehmer (5 x 25 €) |
125,00 € |
Spenden |
100,00 € |
Beantragter Zuschuss* |
2.370,00 € |
Summe Einnahmen |
2.595,00 € |
* Beantragt werden nur die tatsächlichen Flug- und Unterbringungskosten. Sollte es möglich sein, kostengünstigere Flüge und eine kostengünstigere Unerbrinung zu organisieren, würde der entsprechende Differenzbetrag an die Fördergeber zurück erstattet werden.
6. Referenzen
Der Antragsteller verfügt über vielfältige Erfahrungen in der Arbeit mit armen, wohnungslosen und benachteiligten Menschen und insbesondere auch in der Organisation von Reisen zu (Sozial-)Politischen Veranstaltungen. Aus Beispiele aus letzter Zeit sei insbesondere genannt:
-
Fahrt mit einer Gruppe von Strassenzeitungsverkäufer_innen zum G8 Gipfel / Gegengipfel in Heiligendamm/ Rostock 2007 (Bericht)
- Fahrt mit einer Gruppe von Strassenzeitungsverkäufer_innen und Wohnungslosen zu Projektbesuchen in Budapest, HU 2008 (Bericht)
-
Fahrt mit einer Gruppe von Wohnungslosen zum Sozialforum in Deutschland nach Hitzacker 2009 (Bericht)